Lala Aufsberg
Das Archiv der Fotografin Lala Aufsberg (1907 – 1976) beim Heimatbund Allgäu e.V.
Wenn Lala Aufsberg nicht auf Reisen war, um in aller Welt Kulturdenkmäler zu fotografieren, hat sie ihre Allgäuer Heimat wie ein fremdes Land fotografisch erkundet. Dieser sehr persönliche und eigenständige Teil ihres Werks wird beim Heimatbund Allgäu e.V. aufbewahrt.
Anhand der nahezu 13000 Schwarzweiß-Aufnahmen, die einen Zeitraum von fünf Jahrzehnten umfassen, lässt sich ein wichtiger Teil regionaler Kulturgeschichte – der rasante Strukturwandel eines ländlichen Raums – anschaulich nachvollziehen.
Der größte Teil des Archivs besteht aus Negativen im Rollfilmformat 6 x 6 Zentimeter; hinzu kommen Negative und Glasplatten im Format 9 x 12 Zentimeter sowie in Zwischenformaten, die heute zum Teil nicht mehr gebräuchlich sind.
Landschaften. Porträts, Architektur, ländliche Kultur und Brauchtum, lokale Ereignisse: Zum Metier der aus Sonthofen stammenden Fotografin gehörte die Illustration kunsthistorischer Publikationen, aber ebenso die Dokumentation ihrer unmittelbaren Umgebung, der sie sich als leidenschaftliche Chronistin verschrieben hatte.
Viele ihrer Allgäuer Aufnahmen begnügen sich nicht mit der exakten Darstellung des Sujets; sie bilden nicht nur etwas ab, sondern erzählen etwas über sich selbst, sind Reflexionen des fotografischen Prozesses. Sie sind Ausdruck dessen, was die tägliche Arbeit für Lala Aufsberg bedeutete: eine exklusive Form der Wirklichkeitsaneignung.
Und nicht zuletzt bezeugen diese unersetzlichen Originalnegative eine vergangene, handwerklich geprägte Kultur des fotografischen Bildes.